Grüner Gockel kräht auch in Penzendorf
Im Rahmen des Erntedankgottesdienstes am 01.10.2011 fand die Auftaktveranstaltung für den „Grünen Gockel“ im Evang. Stadtteilzentrum Schwabach St. Lukas statt. Hinter dem Grünen Gockel verbirgt sich ein Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen, dessen Einführung in St. Lukas der Kirchenvorstand beschlossen hat. In 10 Schritten und in ca. zwei Jahren wird ein Umweltteam aus der Kirchengemeinde unter der Begleitung eines dafür ausgebildeten Umweltauditors das Managementsystem in dem Stadtteilzentrum einführen. Die Schöpfungsleitlinien hat das Team um Pfarrer Stefan Herpich und der Umweltmanagementbeauftragten Anja Ußkurat bereits entwickelt, zur Zeit werden die Energieverbräuche und Umweltauswirkungen des Stadtteilzentrums inklusive Kindergarten erhoben und ein Umweltprogramm erarbeitet in dem auch konkrete Ziele und Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung formuliert werden.
Ein wichtiger Grundstock für einen dementsprechenden Ideenpool wurde bereits während des Erntedankgottesdienstes gelegt. Zu meditativer Orgelmusik konnten die zahlreich erschienen Gottesdienstbesucher ihre spontanen Ideen und Vorschläge zu Papier bringen. „Die Einbindung möglichst vieler Gemeindemitglieder in den Prozess ist ein wichtiges Element des Grünen Gockels“, so der Umweltauditor Roland Wolkersdorfer. Am Ende der Einführung werden alle ermittelten Daten und Ergebnisse so auch in einer Umwelterklärung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht bevor ein externer Gutachter nach St. Lukas kommt und den Grünen Gockel zertifiziert.
Was bedeutet Umweltmanagement in der Kirche?
Anstrengungen zur Verminderung des CO2-Ausstoßes tragen wesentlich dazu bei, Gottes gute Schöpfung zu bewahren. Es gibt viele Möglichkeiten zur Co2-Reduktion. Aber nur, wenn wir kontinuierlich auf unsere Umweltbilanz sehen, werden wir dauerhaft dazu beitragen, den Klimawandel zu begrenzen und die Schöpfung zu bewahren.
Die Landessynode hat daher im April 2009 empfohlen, Umweltmanagementsysteme wie den "Grünen Gockel" möglichst flächendeckend einzuführen. Durch sie wird ein Qualitätszirkel geschaffen, der kontinuierliche Wachsamkeit für die Umwelt garantiert: Das Umweltteam kontrolliert regelmäßig die wichtigsten Umwelt- und Klimadaten und erarbeitet Verbesserungsvorschläge für die Umweltbilanz der Gemeinde oder Einrichtung.
Der "Grüne Gockel" ist speziell für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen entwickelt worden, erfüllt aber zugleich die Standards des europäischen Öko-Audits EMAS III.
Der "Grüne Gockel" hilft Kirchengemeinden und Einrichtungen, Einsparpotientiale zu erkennen, Verhaltensänderungen zu ermöglichen und sinnvolle Investitionen in Innovationen zu planen. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass der Ressourcenverbrauch ohne weitere Ausgaben - allein durch Veränderung des Nutzerverhaltens - dauerhaft um 10 bis 20 % gesenkt werden kann (3 bis 20% weniger Wärmeenergieverbruch, 10% weniger Stromverbrauch, 5 bis 20% weniger Wasserverbrauch).
Dem Umweltteam einer Gemeinde oder Einrichtung kommt beim "Grünen Gockel" eine Schlüsselfunktion zu, es garantiert den kontinuierlichen Blick auf die Umweltbilanz. Das Umweltteam kann als Möglichkeit zum Gemeindeaufbau verstanden werden: In ihm finden Menschen eine Gelegenheit zu qualifizierter ehrenamtlicher Mitarbeit, die nicht unbedingt zum Kreis der Kerngemeinde zählen.
Quelle: www.umwelt-evangelisch.de