Manfred Hürlimann zeigt seine Werke "Gnadenlos I / II / III" (2022) erstmalig öffentlich in der Stadtkirche Schwabach.
Ausstellungsdauer: 6. Mai bis 29. Mai 2023
Vernissage: 6. Mai um 16 Uhr in der Stadtkirche Schwabach
Der Künstler Manfred Hürlimann (Nürnberg) schuf im Jahr 2022 eine großformatige Werkfolge zum Themenfeld Krieg, Zerstörung und Blutvergießen, denen er die Bildtitel "Gnadenlos I bis III" gegeben hat. Diese Gemälde sind Bilder des Schreckens und der Barbarei und vor dem Hintergrund des am 24. Februar 2022 angefachten Kriegs von Russland gegen die Ukraine entstanden. Aus dem Gesamtwerk des Künstlers stechen diese Bildmotive heraus, denn zum ersten Mal widmet sich Hürlimann einem Sujet, das bisher nicht in dessen Oeuvre vorkam.
In vielen seiner Werke thematisiert Hürlimann die gesellschaftliche Dekadenz und Doppelmoral einer angeblich zivilisierten Gesellschaft, in denen auch das Obszöne und lustbesetzte Spiel zwischen Mann und Frau eine tragende Rolle einnimmt. In der Werkfolge "Gnadenlos" ist der Abschaum einer menschlichen Zivilisationsgeschichte zu erkennen, die in Barbarei, blinder Zerstörungsgewalt und materieller Vernichtung umschlägt. Hürlimanns Bildmotive zeigen keine realen Orte der Kampfplätze in der Ukraine, sondern diese sind als geographisch länderübergreifende Szenarien angelegt.
Mit seinem Werk irritiert und überfordert er vielleicht das Betrachterpublikum, das sonst nur für Sekundenbruchteile in den Nachrichten mit Bildern konfroniert wird, welche unermesslich viele menschliche Gräueltaten zeigen. Dort sind es Taten, die gegenwärtig weltweit ausgelebt werden und über den heimischen Bildschirm als digitale Dokumente in Videoclips und Smartphone-Bewegbildern festgehalten wurden. Ein Gemälde ist dagegen zeitüberschreitend präsent.
Hürlimann zeigt Gefolterte, Abgeschlachtete und Verstümmelte, bei denen man als Betrachter eigentlich wegschauen möchte. Daneben zeigt er aber auch das auf einem Trümmerberg sitzende Kleinkind in Windeln, das zur Zielscheibe einer dahinmordenden Terror-Miliz geworden ist, die nicht mehr zwischen Verteidigungsgruppen und Zivilgesellschaft als gezieltes Opfer und Feindbild unterscheidet.
Eine Einführung zur Ausstellung wird der Kulturmanager und Kunstexperte Georg Graf v. Matuschka (EMN, Metropolregion Nürnberg) am 6. Mai um 16 Uhr in der Stadtkirche Schwabach geben.
Die Ausstellung wird realisiert in Zusammenarbeit mit dem Künstlerbund Schwabach e.V.